Effizient, nachhaltig, modern: Energetische Sanierung für ein zukunftsfähiges Zuhause

Die energetische Sanierung von Wohngebäuden gewinnt zunehmend an Bedeutung, nicht nur im Hinblick auf den Umweltschutz, sondern auch für die langfristige Kostenersparnis und den Wohnkomfort. Warum sich eine energetische Sanierung für Sie lohnt, finden Sie hier!

Die wichtigsten Informationen, auf den schnellen Blick

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Inhaltsverzeichnis

Was genau ist eine energetische Sanierung?

Die energetische Sanierung eines Hauses zielt darauf ab, den Energieverbrauch langfristig zu reduzieren und damit sowohl finanzielle als auch ökologische Vorteile zu erzielen. Ältere Häuser, die vor 1978 gebaut wurden, neigen aufgrund fehlender Dämmung und schlechter Wärmeleitfähigkeit der Materialien dazu, hohe Energiekosten zu verursachen. Dies geht oft mit unzureichendem Wohlbefinden, Zugluft und möglicherweise Schimmelproblemen einher.

Die energetische Sanierung, auch thermische Sanierung genannt, bietet Abhilfe, indem sie den Energieverbrauch reduziert, Wärmebrücken beseitigt und das Wohnklima verbessert. Maßnahmen können die Dämmung von Fassade, Kellerdecke und Dach, den Austausch von Fenstern und Türen, die Installation eines Lüftungssystems oder den Austausch der Heizung umfassen. Die Sanierung kann schrittweise oder als Gesamtpaket erfolgen.

Wichtige Schritte bei der energetischen Sanierung sind die Auseinandersetzung mit gesetzlichen Vorgaben, die Suche nach einem Energie-Effizienz-Experten für Beratung und Baubegleitung, die Erstellung eines individuellen Sanierungsfahrplans, die Finanzierung und Fördermittelbeantragung sowie die Auswahl von Fachfirmen für die Umsetzung. Eine gut durchdachte Planung ermöglicht eine geordnete Umsetzung der Maßnahmen.

Die Vorteile der energetischen Sanierung für Hausbesitzer sind nicht nur die Reduzierung der Energiekosten, sondern auch die Verbesserung der Wohnqualität und die Werterhaltung des Gebäudes. Darüber hinaus trägt die Sanierung zum Umwelt- und Klimaschutz bei, indem der Verbrauch fossiler Brennstoffe und der CO2-Ausstoß reduziert werden. Eine koordinierte Abstimmung der Sanierungsmaßnahmen ist dabei wichtig, um optimale Effizienz zu erzielen. Die Energieeinsparverordnung dient dabei der Transparenz und Sensibilisierung für den Energiebedarf von Gebäuden.

Gesetzliche Vorgaben rund um eine energetische Sanierung

Die gesetzlichen Vorgaben bei der energetischen Sanierung spielen eine entscheidende Rolle und legen den Rahmen für die Umsetzung von Maßnahmen fest. Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) ist hierbei ein zentrales Regelwerk, das verschiedene Sanierungsverpflichtungen vorsieht. Es gilt insbesondere bei Eigentumswechseln, sei es durch Kauf oder Erbschaft.

Bei einem Wechsel des Eigentums können spezifische Sanierungspflichten gemäß den Paragrafen 47, 71 und 72 des GEG entstehen. Innerhalb von zwei Jahren müssen Arbeiten wie die Dämmung der obersten Geschossdecke oder des Dachs bei ausgebautem und beheiztem Dachboden, die Dämmung der Heizungsrohre, oder der Austausch eines über 30 Jahre alten Konstanttemperatur-Heizkessels durchgeführt werden. Diese Pflichten gelten nur, wenn das Haus mindestens vier Monate im Jahr bewohnt wird, auf mindestens 19 Grad beheizt wird und die Wärmeschutzanforderungen noch nicht erfüllt sind. Bestandsschutz besteht jedoch für Eigentümer, die seit mindestens Januar 2002 im Haus wohnen.

Jede bauliche Veränderung am Haus kann zu energetischen Sanierungspflichten führen. Laut Paragraf 48 des GEG müssen mehr als 10 Prozent der Fläche eines Bauteils, wie Außenfassade, Fenster, Türen oder Dach, gedämmt werden, wenn diese verändert werden. Auch bei An- oder Umbauten, wie einem Wintergarten oder einer Garage, müssen die betroffenen Bauteile den Vorschriften zur Energieeffizienz des GEG entsprechen. In solchen Fällen ist die Beratung durch einen Energieberater vor Baumaßnahmen ratsam.

Bestimmte Bauteile wie Dächer und Heizungsanlagen unterliegen spezifischen Vorschriften. Eine Dachdämmung ist erforderlich, wenn diese nicht oder unzureichend gedämmt ist, mit einem Dämmwert über 0,24 W/(m²*K).

Bei Heizungsanlagen mit flüssigen oder gasförmigen Brennstoffen, die vor 1991 installiert wurden, besteht eine Austauschpflicht nach 30 Jahren. Eigentümer müssen sich bewusst sein, dass eine energetische Sanierung, selbst wenn sie als unwirtschaftlich erachtet wird, nur unter behördlich festgestellter Unwirtschaftlichkeit befreit werden kann.

Gesetzliche Vorgaben müssen beachtet werden, denn diese bilden den rechtlichen Rahmen für jede Sanierung. Neben dem GEG sind auch lokale Bauvorschriften und Landesgesetze, wie das Erneuerbare-Wärme-Gesetz (EWärmeG), in Baden-Württemberg relevant. Bundesweite Gesetze wie das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) regeln die Photovoltaik-Anlagen. Eigentümer von denkmalgeschützten Häusern müssen besonders strenge Vorgaben beachten und die Abstimmung mit lokalen Behörden suchen. Für größere An- und Umbauten ist oft eine Baugenehmigung erforderlich. Insgesamt sind gesetzliche Vorgaben daher entscheidend, um eine Sanierung nachhaltig und rechtskonform umzusetzen.

Was kann ich alles an meinem Eigenheim energetisch sanieren?

In 6 Schritten zum energetisch saniertem Eigenheim

Die energetische Sanierung deines Hauses bietet zahlreiche Möglichkeiten, um die Energieeffizienz zu steigern und Heizkosten zu reduzieren. Hier sind die wesentlichen Punkte, die du bei der Sanierung in Betracht ziehen solltest:

  1. Außenwand
  2. Das Dach oder die oberste Geschossdecke
  3. Der Keller
  4. Die Fenster
  5. Die Heizung
  6. Die Lüftung
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Es ist entscheidend, die richtige Reihenfolge bei der Umsetzung der Maßnahmen zu beachten. Beispielsweise sollten neue Fenster nicht in eine ungedämmte Fassade eingebaut werden, um Schimmelbildung zu vermeiden. Die Beratung durch einen Energie-Effizienz-Experten kann helfen, eine sinnvolle Abfolge der Maßnahmen zu planen.

Mögliche Maßnahmen im Überblick: Bei einer Sanierung können verschiedene Maßnahmen einzeln oder in Kombination durchgeführt werden. Dazu gehören die Modernisierung der Fenster, die Dachsanierung, die Verbesserung der Dämmung im Keller und an den Außenwänden, der Einbau einer neuen Heizanlage, die Installation von Lüftungsanlagen und die Nutzung von Selbstversorger-Techniken wie Solarthermie.

Die sorgfältige Abstimmung und Planung dieser Maßnahmen sind entscheidend, um eine effiziente und kosteneffektive energetische Sanierung deines Hauses zu gewährleisten.

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Außenwand

Die Fassade ist die größte Fläche, über die Wärme verloren geht. Eine ungedämmte Fassade kann bis zu 35 Prozent der erzeugten Wärme verlieren. Es gibt verschiedene Methoden der Fassadendämmung, darunter Einblasdämmung, hinterlüftete Vorhangfassade und Wärmedämmverbundsystem. Es empfiehlt sich, die Dämmung von einer Fachfirma durchführen zu lassen, um Schäden zu vermeiden..

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Das Dach oder die oberste Geschossdecke

Da Wärme nach oben steigt, kann das Dach bis zu 20 Prozent der Wärme verlieren. Die Dämmung des Dachs ist daher entscheidend. Der Aufwand hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel, ob das Dachgeschoss ausgebaut ist und welche Form das Dach hat. Expertenrat ist bei der Dachdämmung ratsam, um Fehler zu vermeiden.

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Der Keller

Die Art und der Umfang der Kellerdämmung hängen davon ab, ob der Keller beheizt wird. Eine Kellerdeckendämmung ist bei unbeheizten Kellern sinnvoll, während eine Perimeterdämmung Schimmel in unbeheizten Kellern vorbeugt. Bei beheizten Kellern sollte eine Aufbodendämmung in Betracht gezogen werden.

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Die Fenster

Fenster sind oft das dünnste Bauelement und verursachen Energieverluste. Der Austausch von einfach verglasten Fenstern durch moderne Varianten, wie Dreifachverglasung, kann erhebliche Energieeinsparungen bringen. Bei intakten Rahmen kann auch nur der Austausch der Gläser in Betracht gezogen werden.

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Die Heizung

Alte Heizungen sind oft ineffizient. Der Austausch gegen modernere Technologien wie Brennwertkessel mit einem Nutzungsgrad von über 95 Prozent kann die Heizeffizienz erheblich verbessern. Alternativ zu Öl und Gas bieten sich klimafreundliche Optionen wie Wärmepumpen, Solarthermie, Pelletheizungen oder Fernwärme an.

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Die Lüftung

Bei umfangreichen Dämmmaßnahmen ist eine Überprüfung der Luftzufuhr notwendig. Lüftungstechnische Maßnahmen, wie Lüftungsschächte oder Ventile, sollten bei Bedarf installiert werden. Eine Zuluft-Abluft-Anlage mit Wärmerückgewinnung kann nicht nur für ausreichende Luftzufuhr sorgen, sondern auch die Heizkosten senken.

Welche Vorteile bietet eine energetische Sanierung?

Die Investition in eine energetische Sanierung deines Hauses mag zunächst kostenintensiv und aufwendig erscheinen. Dennoch bietet sie eine Vielzahl von Vorteilen, die die Anstrengungen rechtfertigen. Hier sind einige der wesentlichen Gründe, warum eine energetische Sanierung sinnvoll sein kann:

1. Energieersparnis: Durch eine energetische Sanierung wird der Energieverbrauch deines Hauses erheblich reduziert. Die Dämmung von Außenfassade, Dach und Keller kann mehr als die Hälfte der verlorenen Energie einsparen. Der Austausch alter Fenster und die Installation einer effizienten Heizungsanlage führen ebenfalls zu erheblichen Einsparungen. Dies schont nicht nur deinen Geldbeutel, sondern trägt auch zum Klimaschutz bei.

2. Finanzielle Ersparnis: Die Reduzierung des Energieverbrauchs führt zu direkten finanziellen Vorteilen. Weniger Energieverbrauch bedeutet niedrigere Heizkosten. Angesichts der Unsicherheit über zukünftige Energiepreise bietet eine energetische Sanierung langfristigen Schutz vor steigenden Brennstoffkosten. Eine genaue Berechnung der Amortisationszeit sollte im Rahmen einer Energieberatung erfolgen.

3. Werterhöhung der Immobilie: Studien zeigen, dass Immobilien mit schlechter energetischer Effizienz an Wert verlieren. Eine energetische Sanierung steigert nicht nur den Wert deines Hauses, sondern schützt auch vor einem möglichen Wertverlust. Zukünftige Vorschriften zur Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden könnten den Druck zur Sanierung weiter erhöhen.

4. Steigerung der Lebensqualität: Abgesehen von finanziellen Vorteilen verbessert eine energetische Sanierung auch das Wohlbefinden in deinem Zuhause. Der Austausch von Fenstern reduziert Zugluft und sorgt für angenehme Temperaturen. Die Dämmung von Außenfassaden und Dach verhindert Schimmelbildung und schafft gleichmäßigere Raumtemperaturen. Lüftungsanlagen können Allergikern zugutekommen.

Kritikpunkte berücksichtigen: Trotz der Vorteile gibt es auch Kritikpunkte an energetischen Sanierungen, wie die anfänglich hohen Kosten und mögliche Bedenken hinsichtlich Schimmelbildung. Es ist wichtig, diese Bedenken durch eine fundierte Planung und professionelle Ausführung zu adressieren.

Insgesamt bietet eine energetische Sanierung nicht nur finanzielle Einsparungen, sondern auch eine Steigerung des Wohnkomforts, eine Werterhöhung der Immobilie und einen Beitrag zum Umweltschutz. Die langfristigen Vorteile überwiegen oft die anfänglichen Investitionen.

Förderprogramme und finanzielle Anreize einer energetischen Sanierung

Die finanzielle Unterstützung durch Förderprogramme und Anreize spielt eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung energetischer Sanierungsprojekte. Hier sind einige wichtige Informationen zu Fördermöglichkeiten:

1. KfW-Kreditprogramm 261 für umfassende Sanierung:

Wenn du eine umfassende Sanierung planst, bietet sich das KfW-Kreditprogramm 261 an. Die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) gewährt einen zinsgünstigen Kredit mit einer Summe von bis zu 150.000 Euro. Zusätzlich kannst du Tilgungszuschüsse erhalten, abhängig von der erreichten Effizienzstufe nach der Sanierung. Der Tilgungszuschuss kann bis zu 45 Prozent betragen, der wiederum ist abhängig von der Komplexität der Sanierung.

2. Zuschüsse für Einzelmaßnahmen durch das BAFA:

Für schrittweise Sanierungen bietet das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) Zuschüsse für Einzelmaßnahmen an. Hierbei werden Maßnahmen wie Dämmung, Fenstererneuerung und der Einbau effizienter Heizungsanlagen unterstützt. Die Erstattung kann bis zu 40 Prozent der Kosten betragen. Ein individueller Sanierungsfahrplan kann zu höheren Erstattungssätzen führen.

3. Steuerliche Abschreibung:

Seit 2020 ermöglicht die steuerliche Abschreibung, Kosten für energetische Sanierungsmaßnahmen von der Steuerschuld abzuziehen. Dies gilt jedoch nur für selbst bewohnte Häuser im europäischen Wirtschaftsraum, die mindestens zehn Jahre alt sind. Die absetzbaren Maßnahmen, gemäß Paragraph 35c EstG, umfassen unter anderem Wärmedämmung, Fenstererneuerung, Lüftungsanlagen und Heizungsanlagen. Bis zu 20 Prozent der Kosten können über drei Jahre verteilt abgesetzt werden, mit einem Höchstbetrag von 200.000 Euro.

4. Förderungen ab 2024 nach dem neuen Gebäudeenergiegesetz (GEG):

Ab Januar 2024 tritt das neue Gebäudeenergiegesetz in Kraft, das Änderungen bei Förderungen für den Einbau neuer Heizungsanlagen mit sich bringt. Der Fördersatz beträgt dann bis zu 70 Prozent der Gesamtkosten (maximal 30.000 Euro) für Heizungstausch mit erneuerbaren Energien. Ein Klimageschwindigkeitsbonus und ein Bonus für geringes Haushaltseinkommen werden eingeführt.

5. Steuerermäßigungen:

Alternativ zu Zuschüssen können Hausbesitzer eine Steuerermäßigung beantragen. Diese beträgt bis zu 20 Prozent der Sanierungskosten, verteilt über drei Jahre, mit einem maximalen Abzugsbetrag von 40.000 Euro pro Wohnhaus. Für die energetische Fachplanung und Baubegleitung gibt es bis zu 50 Prozent der Kosten.

6. Förderung von Eigenleistungen:

Seit 2023 werden bei Eigenleistungen auch Materialkosten gefördert. Die Förderung ist nicht nur auf Eigentümer, sondern auch auf alle Investoren ausgeweitet worden. Die Anforderungen an Heizungsanlagen wurden leicht verschärft. Zusätzlich wird die Förderung von Brennstoffzellen unterstützt, sofern sie mit grünem Wasserstoff oder Biogas betrieben werden.

Bevor du Fördermittel in Anspruch nimmst, ist es ratsam, einen Energieeffizienzexperten einzubeziehen und alle Voraussetzungen sowie Antragsverfahren zu prüfen. Beachte auch, dass die Bearbeitungszeit für Förderanträge variieren kann, und die Arbeiten sollten erst nach Bewilligung beginnen.

Mehr zum Thema Förderungen finden Sie hier

Was kostet mich eine energetische Sanierung?

Die Kosten einer energetischen Sanierung können erheblich variieren, abhängig von den gewählten Maßnahmen, den Bauteilen, den verwendeten Materialien und der Baustruktur. Hier sind einige Richtwerte, jedoch beachte, dass regionale Unterschiede und individuelle Gegebenheiten die Kosten beeinflussen können:

  • Eine Dämmung des Daches ist teurer als die oberste Geschossdecke.  
  • Künstliche Dämmstoffe sind meist günstiger als natürliche wie z. B. Hanf, Blähton, Holzfasern.
  • Ein verwinkelter Hausbau kann die Fassadendämmung verteuern. 
  • Große oder maßgefertigte Fenster treiben die Kosten für einen Fenster Austausch enorm in die Höhe. 
  • Eine Flachdachdämmung ist in der Regel günstiger als eine Steildachdämmung.

Die energetische Sanierung eines Gebäudes kann zwischen 5.000€ und 150.000€ kosten. Eine Dämmung der obersten Geschossdecke ist bei begrenztem Budget ein sinnvoller Einstieg, während bei höherem Budget die Dämmung der Außenwände und der Fenstertausch in Betracht gezogen werden können.

Studie der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv):

Ein Gutachten der vzbv aus August 2021 untersuchte die Kosten einer energetischen Sanierung anhand von Modellgebäuden aus verschiedenen Bauepochen. Hier sind die Kernpunkte der Studie:

  1. Für Ein- und Zweifamilienhäuser vor 1979: Kosten von 358€ bis 395€ pro Quadratmeter für erforderliche Instandsetzungen, unabhängig von energetischen Modernisierungen.
  2. KfW55-Standard: Energiebedingte Mehrkosten von 471€ bis 554€ pro Quadratmeter.
  3. KfW70-Standard: Energiebedingte Mehrkosten von 396€ bis 475€ pro Quadratmeter.
  4. KfW85-Standard: Energiebedingte Mehrkosten von 367€ bis 444€ pro Quadratmeter.

Die Gesamtkosten für eine Sanierung zum KfW70-Standard können im Mittel zwischen 754€ und 870€ pro Quadratmeter liegen. Für ein 150 Quadratmeter großes Einfamilienhaus vor 1979 ergibt dies im Schnitt Kosten von etwa 113.000€ bis 130.000€.

Fazit zu den Kosten einer energetischen Sanierung:

Eine energetische Sanierung kann kostspielig sein, jedoch bietet die Bundesregierung beträchtliche Fördermittel zur Unterstützung an. Beratung ist essenziell, und es gibt kosteneffektive Sanierungsmaßnahmen. Es wird empfohlen, sich gut zu informieren und beraten zu lassen, auch im Hinblick auf die richtige Reihenfolge der Haussanierung. Kostenlose Ersteinschätzungen und Beratungen können durch unsere Modernisierungsberater in Anspruch genommen werden. Beachte, dass Kostenrecherchen im Vorfeld nur zur groben Orientierung dienen, und konkrete Angebote vor Ort entscheidend sind.

Maßnahme Art Kosten
Außenwand/ Fassadendämmung Wärmedämmverbundsysteme (WDVS) 140€-200€ / m2
Vorgehängten hinterlüfteten wärmegedämmter Fassade 200€-320€ / m2
Dachdämmung bzw. Geschossdecke dämmen Aufsparrendämmung 120€-180€ / m2
Zwischensparrendämmung 60€-100€ / m2
Oberste Geschossdecke dämmen (Nicht begehbar) 50€-70€ / m2
Oberste Geschossdecke dämmen (begehbar) 65€-85€ / m2
Kellerdämmung Kellerdecke von oben dämmen 70€-120€ / m2
Kellerdecke von unten dämmen 60€-80€ / m2
Austausch der Fenster (3-fach verglast) Fenster mit Holzrahmen 600€-900€ je Fenster
Fenster mit Aluminiumrahmen 900€-1.200€ je Fenster
Fenster mit Kunststoffrahmen 500€-800€ je Fenster
Einbau einer neuen Heizungsanlage Luft-Wasser-Wärmepumpe 25.000€-42.000€
Brennstoffzellenheizung 22.000€-28.000€
Neue Lüftungsanlage Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung 7.500€-15.000€
Abluftanlage 1.200€-2.500€

Die angegebenen Kosten sind Durchschnittswerte und bieten Ihnen eine realistische Einschätzung für eine gezielte Planung Ihrer energetischen Sanierung.

Selber machen: Energetische Sanierung leicht gemacht – DIY-Tipps für effizientes Heimwerken

Eigenheimbesitzer, die sich an einer energetischen Sanierung beteiligen möchten, können durchaus einige Aufgaben selbst übernehmen. Dies kann nicht nur zu Kosteneinsparungen führen, sondern auch ein Gefühl der Eigeninitiative und Mitgestaltung vermitteln. Es ist jedoch wichtig, sich bewusst zu sein, dass nicht alle Arbeiten für DIY-Projekte geeignet sind und in einigen Fällen die Unterstützung von Fachleuten unerlässlich ist.

Maßnahmen in Eigenregie:

  1. Vorbereitung: Bei der Dämmung des Hauses können Eigenheimbesitzer Hand anlegen, indem sie beispielsweise die Fassade reinigen und für eine mögliche Dämmung vorbereiten. Eine Abstimmung mit dem Fachhandwerker ist jedoch entscheidend.
  2. Dämmungen: Mit entsprechendem handwerklichem Geschick können Eigenheimbesitzer die Dämmung des Dachbodens selbst übernehmen. Es ist jedoch wichtig, vorher eine gründliche Einschätzung und Information über das Vorgehen einzuholen.
  3. Nacharbeiten: Auch wenn Fachleute Dämmungen verlegen, können Eigenheimbesitzer sparen, indem sie selbst Nacharbeiten übernehmen. Zum Beispiel das Streichen und Verputzen nach einer Fassadendämmung.

Es gibt jedoch Arbeiten, bei denen die Expertise von Fachleuten unverzichtbar ist:

Sanierungsmaßnahmen besser mit Expertenhilfe:

  1. Heizungsanlage: Die Installation einer Heizungsanlage erfordert Fachkenntnisse, um Fehler und spätere Schäden zu vermeiden.
  2. Strom: Arbeiten im Zusammenhang mit elektrischen Leitungen, insbesondere der Anschluss von Solaranlagen, sollten nur von Fachleuten durchgeführt werden.
  3. Fenster und Wasserleitung: Der Einbau von Fenstern und Arbeiten an Wasserleitungen sollten ebenfalls von Fachunternehmen durchgeführt werden, um einen dichten Abschluss und die Haftung zu gewährleisten.

Für einige Eigenleistungen gilt es, Hand in Hand mit Fachleuten zu arbeiten, insbesondere bei Vor- und Nacharbeiten. Dies ermöglicht Kosteneinsparungen durch reduzierte Arbeitskosten und Betonung der Materialkosten. Wichtig ist jedoch, die eigenen Fähigkeiten realistisch einzuschätzen und für komplexe Aufgaben die Hilfe von Fachleuten in Anspruch zu nehmen.

FAQ zur energetischen Sanierung: Häufig gestellte Fragen und fundierte Antworten für Ihr Zuhause

Die energetische Sanierung eines Hauses zielt darauf ab, den Energieverbrauch nachhaltig zu senken und sowohl finanzielle als auch ökologische Vorteile zu erzielen. Dies geschieht durch Maßnahmen wie Dämmung von Fassade, Kellerdecke und Dach, Fensteraustausch, Lüftungssysteminstallation und Heizungsaustausch, was nicht nur zu geringeren Energiekosten, sondern auch zu verbesserter Wohnqualität und Werterhaltung des Gebäudes führt.

Ja, gesetzliche Vorschriften für energetische Sanierungen existieren, insbesondere durch das Gebäudeenergiegesetz (GEG), das bei Eigentumswechseln bestimmte Pflichten wie Dämmarbeiten innerhalb von zwei Jahren vorschreibt. Zusätzlich können lokale Bauvorschriften, Landesgesetze und bundesweite Regelungen wie das Erneuerbare-Energien-Gesetz weitere Anforderungen und Genehmigungen für eine rechtskonforme Sanierung festlegen.

Die effektivsten Maßnahmen zur Reduzierung des Energiebedarfs in einem Haus sind eine umfassende Wärmedämmung, der Einsatz moderner ökologischer Heizungsanlagen wie Wärmepumpen oder Brennstoffzellen, sowie die Nutzung erneuerbarer Energien wie Photovoltaik und Erdwärme. Diese Schritte können langfristig zu über 50 % Einsparung der jährlichen Heizkosten führen, die Umweltbelastung minimieren und die Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern stärken.

Ja, es gibt verschiedene Fördermöglichkeiten für energetische Sanierungen. Zum Beispiel bietet die KfW Kredite mit Tilgungszuschüssen für umfassende Sanierungen an, während das BAFA Zuschüsse für Einzelmaßnahmen wie Dämmung und Fenstererneuerung gewährt.

Die Kosten einer energetischen Sanierung können stark variieren und hängen von den gewählten Maßnahmen sowie individuellen Gegebenheiten ab. Eine Dämmung der obersten Geschossdecke kann bei begrenztem Budget ein sinnvoller Einstieg sein, während umfassendere Maßnahmen, wie beispielsweise eine komplette Sanierung, bis zu 800€ je Qm beanspruchen kann. 

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