Wie kann ich meinen Bau finanzieren? Welche Kosten muss ich einplanen – Stichwort „Nebenkosten“? Und wie sollte sich die Tilgung eines Kredits gestalten? Wir klären die wichtigsten Fragen rund um die Baufinanzierung!
Keine Miete mehr zahlen, die eigenen Wohnträume erfüllen, den Kindern eine Wertanlage hinterlassen – wahrscheinlich gehst auch Du mit solchen oder ähnlichen Grundätzen Deinen Traum von den eigenen vier Wänden an. Und wahrscheinlich ist Dir dabei absolut bewusst, dass eine entsprechende Umsetzung sehr viel kostet. Hier gilt es kleinteilig zu planen, um später keine bösen Überraschungen zu erleben. Zu diesem Zweck bieten wir Dir hier die zentralen Fakten für eine durchdachte Baufinanzierung.
Nur die allerwenigsten Bauherren können die Errichtung ihres Eigenheims komplett durch Ersparnisse oder Wertanlagen finanzieren. Banken und andere Kreditgeber stellen daher spezielle Baudarlehen in unterschiedlichen Varianten zur Verfügung. Ganz an der Basis hast Du hier normalerweise zwei Optionen:
Indem Du Eigenkapital in eine Baufinanzierung einbringst, kannst Du die Kosten für einen entsprechenden Kredit erheblich senken. Es gilt: Je mehr Eigenkapital Du vorweist, desto niedriger fällt das Darlehen aus, das Du aufnehmen musst, und desto günstiger wird der Zinssatz, der Dir von den Banken angeboten wird.
Die Frage ist dabei natürlich: Wie viel Eigenkapital kannst Du wirklich effektiv beisteuern? Es bringt Dir nichts, einfach eine höhere Summe anzugeben, die Du aber gar nicht hast. Damit erhältst Du schließlich wahrscheinlich einen Kredit, der für Dein Vorhaben kaum ausreicht. Schau Dir für eine zielführende Erfassung Deines Kapitals Dein Barguthaben sowie eventuelle Sparbücher, Tagesgelder, Aktien, Fonds, Wertpapiere, Bausparverträge und auch Lebensversicherungen, Wohnriester-Policen oder Mieteinnahmen an.
Als Richtwert solltest Du mindestens 15 Prozent der Finanzierungssumme an Eigenkapital einbringen können. Nur so rechnet sich ein solcher Kredit. Kalkuliere nicht zu spitz. Halte lieber etwas Geld zurück, damit Du auf eventuelle Kostensteigerungen und auf finanzielle Engpässe vorbereitet bist.
Manche Kreditgeber bieten als Alternative zur Baufinanzierung mit eigenen Ersparnissen eine sogenannte Vollfinanzierung an. Sie schließt alle Kosten für den Hausbau – auch die Baunebenkosten – ein.
Da diese Finanzierungsart ein höheres Risiko für die Banken darstellt, liegen die Zinsen hier deutlich höher als bei einem Darlehen mit Eigenkapital. Somit ist es auch schwieriger, einen solchen Kredit zu erhalten. Interessierte müssen über ein gesichertes Einkommen verfügen und weitere spezifische Voraussetzungen erfüllen.
Eine Vollfinanzierung wird durch Banken und Sparkassen genauestens geprüft. Damit Du Deine Chancen auf eine Baufinanzierung ohne Eigenkapital hochhältst, solltest Du vor allem folgende Voraussetzungen erfüllen:
Wenn Du gewisses Kapital hast, ist die Finanzierung mit entsprechenden Eigenleistungen in aller Regel die bessere Wahl. Du kannst hier nicht nur Deine monatliche Belastung für die Tilgung relativ gering halten, sondern steigerst auch Deine Chancen, überhaupt eine finanzielle Unterstützung zu bekommen.
Die Finanzierung ohne Eigenkapital ist nur sehr bedingt zu empfehlen. Sie eignet sich vor allem für junge Familien, die bisher kein Kapital ansparen konnten. Manchmal lohnt sie sich aber auch für Kreditnehmer, die zwar Ersparnisse haben, eine langfristige Geldanlage allerdings nicht vorzeitig auflösen können oder möchten.
Ein Hausbau verursacht immer Nebenkosten: Der Staat erhebt auf jeden Grundstückskauf die sogenannte Grunderwerbsteuer. Ferner ist zur Neuregelung der Eigentumsverhältnisse ein Eintrag im Grundbuch erforderlich, der ebenfalls eine Gebühr mit sich bringt. Mitunter ist zudem ein notariell beurkundeter Kaufvertrag gesetzlich verpflichtend. Du hast als Bauherr folglich einen Notar zu beauftragen. Die Gebühren, die dieser in Rechnung stellt, sind ebenso Teil der Nebenkosten.
Eventuell nimmst Du darüber hinaus die Dienste eines Maklers in Anspruch. Das kann die Grundstückssuche stark erleichtern, kostet aber Geld. Kann Dein Grund und Boden dann nicht ohne Weiteres bebaut werden, musst Du abermals in die Tasche greifen. Fast obligatorisch sind Erschließungs- und Anschlussgebühren für Dein Baugrundstück. Je komplizierter sich entsprechende Arbeiten erweisen, desto teurer wird es. Mit höherem Aufwand ist oft in Hanglage oder bei abgelegenen Bauplätzen zu rechnen.
Wenn Du – wovon wir hier ausgehen – im Rahmen Deines Hausbaus eine Finanzierung abschließt, solltest Du auch alle möglichen Zinsaufwendungen immer einbeziehen. Es kann nämlich durchaus sein, dass Du bei Verzögerungen noch während der Bauphase mit der Abzahlung beginnen musst. Darüber hinaus können diverse weitere (aber weniger gängige) Nebenkosten auf Dich zukommen.
Wenn Du ein Haus baust, hast Du mit Nebenkosten in Höhe von insgesamt rund zehn bis 15 Prozent der Gesamtkosten zu rechnen (kann variieren).
Hier eine Übersicht der typischen Nebenkosten und deren Höhe (in Abhängigkeit vom jeweiligen Gesamtpreis für den Hausbau):
Damit Du eine möglichst realistische Vorstellung davon erhältst, welche monatliche Belastung Du Dir wirklich leisten kannst, solltest Du eine detaillierte Ein- und Ausgaben-Rechnung anstellen. Dabei gilt es zentral die folgenden Fragen zu beantworten: Welche regelmäßigen Ausgaben hast Du und wie hoch sind Deine monatlichen Lebenshaltungskosten? Wie schaut es mit der Vorsorge und Absicherung Deines Hauskredits aus? Hast Du an Deine Wohnnebenkosten (sprich Heizung, Strom, Wasser etc.) gedacht?
Es ist durchaus sinnvoll, den Blick bei Deiner Finanzplanung auch in die Zukunft zu richten. Kalkuliere mögliche finanzielle Zusatzbelastungen ein. Diese können etwa durch die Familienplanung oder berufliche Veränderungen entstehen. Bedenke zudem Kosten, die erst nach dem Bau anfallen. Dazu gehören Aufwände für die Außenanlagen oder ein Carport. Optimalerweise planst Du eine Reserve von mindestens drei Monatsgehältern ein – für unvorhergesehene Reparaturen oder Anschaffungen.
Um Deine finanziellen Risiken möglichst gering zu halten, orientiere Dich an folgender Faustregel: Die monatlichen Raten sollten 40 Prozent des verfügbaren Nettoeinkommens nicht übersteigen.
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