Massivbau – Stein auf Stein

Das Massivhaus als bewährte Bauweise

Welche Vor- und Nachteile hat ein Massivhaus? Für wen eignet sich die Massivbauweise? Welche Baumaterialien kommen zum Einsatz und was kostet das Ganze? Bei uns erfährst Du alles, was Du über den Massivbau wissen musst!

Das Massivhaus ist der Klassiker unter den Eigenheimen. Es steht in erster Linie für eine traditionelle, qualitative, langlebige und wertstabile Bauweise.

Beim Entschluss für oder gegen ein entsprechendes Haus gibt es grundsätzlich einiges abzuwägen. Dabei möchten wir Dir an dieser Stelle unter die Arme greifen. Am Ende der Seite solltest Du wissen, was Du von einem Massivhaus erwarten kannst und womit Du (im wahrsten Sinne des Wortes) rechnen musst, wenn Du Dich dafür entscheidest.

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Massivhaus?

Ein Massivbau wird, genau wie es die Bezeichnung sagt, vorwiegend aus sehr massiven, schweren Baustoffen und Verbindungen errichtet. Das sind vor allem Ziegel, Kalksandsteine und Beton.

Längst haben aber auch leichtere und somit einfacher zu verarbeitende Porenbetonelemente einen festen Platz beim Massivbau. Außerdem kann selbstverständlich nicht vollkommen auf Holz und andere leichtere Baustoffe verzichtet werden – alleine beim Dachbau.

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Massivhaus oder Fertighaus? Der direkte Vergleich

Rund um den Vergleich von Massiv- und Fertighäusern ranken sich viele Mythen. Die Annahme, dass ein Fertighaus qualitativ deutlich weniger wertig ist als ein Massivbau, rührt vor allem aus den Anfangszeiten der Fertigbauweise. Hier gab es langfristig gesehen durchaus Defizite – vor allem in puncto Verarbeitung der Teile. Aber natürlich hat auch ein Massivbau von vor 50 Jahren nur noch wenig mit einem heutigen Pendant gemein.

Wir können an dieser Stelle festhalten, dass moderne Fertighäuser weit weniger schlecht sind als ihr Ruf. Beide Bauarten haben grundsätzlich ihre Vor- und Nachteile. Dennoch überzeugen Massivhäuser, wie wir in der nachfolgenden Gegenüberstellung und im Verlauf dieses Ratgebers sehen, vor allem auf lange Sicht mehr.

Tabellenwerte: 5 = vorteilhaft, 1 = unvorteilhaft

  Massivhaus Fertighaus
Kosten 2 5
Individualität 5 2
Raumklima 4 3
Dämmung 5 2
Beständigkeit 5 3
Werterhalt 5 2
Gesamt  26 17

Vorteile und Nachteile der Massivbauweise

Nun wollen wir uns die Vorteile und Nachteile von Massivhäusern genauer ansehen. Die nachfolgenden Punkte solltest Du bei Deiner Entscheidung zentral bedenken.

Vorteile beim Massivhaus

Massivbauten können individuell geplant werden, überzeugen durch erstklassige klimatische Eigenschaften sowie beste Dämmvoraussetzungen. Sie haben insbesondere durch ihre Langlebigkeit einen hohen Wiederverkaufswert.

Die Vorteile auf einen Blick:

  • Individualität
  • Langlebigkeit
  • Wertstabilität
  • Winddichtigkeit
  • Raumklima
  • Schallschutz

Nachteile beim Massivhaus

Die Vorteile von Massivhäusern sind zweifelsohne stark. Dennoch bestehen auch hier gewisse Gegenargumente. Vor allem die recht hohen Baukosten fallen negativ in die Waagschale, wobei diese natürlich sehr vom individuellen Projekt abhängig sind. Des Weiteren ist der Bau ziemlich aufwendig und kann somit vergleichsweise langwierig sein. Heutzutage gibt es jedoch auch einige Anbieter von Massivhäusern, welche eine Bauzeit von 9 Monaten bis zum Einzug versprechen.

Die Nachteile auf einen Blick:

  • Kosten
  • Bauzeit

Welche Baumaterialien sollte ich wählen?

Moderne Massivhäuser bestehen vorwiegend aus Ziegeln, Kalksandstein, aus Porenbeton oder aus Leichtbausteinen. Alle diese Materialien bzw. Verbindungen haben natürlich ebenfalls ihre Pros und Cons. Diese solltest Du in Deine Überlegung einbeziehen. Übrigens können Massivbauten durchaus auch aus einer Kombination dieser Steintypen entstehen.

Hausbau mit Ziegel

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Ziegel sind das traditionelle Baumittel bei Massivhäusern. Zwar sind sie etwas teurer, dafür tragen sie aber auch stark zu einem guten Raumklima bei. Weiterhin wärmen sich entsprechende Wände im Winter auf und halten die Temperatur. Im Sommer haben sie einen kühlenden Effekt. Ziegel für Innenwände sind laut Untersuchungen sogar am besten für Passiv- und Niedrigenergiehäuser geeignet. Nicht zuletzt punkten Ziegelhäuser mit einer besonders hohen Wertstabilität.

Vorteile und Nachteile von Ziegel als Baumaterial

Vorteile Nachteile
Klimaeigenschaften Kosten
Dämmung
Wertbeständigkeit
100 Prozent Natur

Hausbau mit Kalkstein

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Kalksteine bzw. Kalksandsteine sind das zweit meistverbreitete Baumaterial bei Massivhäusern. Entsprechende Mauerwerke können bei geringer Wandstärke sehr viel tragen und begünstigen ein angenehmes Raumklima. Weiterhin lassen sich die Steine durch gerade Kanten überaus sauber und schnell verarbeiten. Obendrein sind Kalksteine etwas günstiger als Ziegel.

Vorteile und Nachteile von Kalkstein als Baumaterial

Vorteile Nachteile
Klimaeigenschaften Optik
Dämmung Eventuelle chemische Zusätze
Preis
Tragkraft
Schallschutz

Hausbau mit Porenbeton

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Porenbetonsteine sind leicht, gradlinig und somit einfach zu transportieren sowie zu verarbeiten. Dabei sind sie sehr belastbar (auch bei Biegbelastungen) und beständig. Die Luftblasen im Porenbeton sorgen dank der isolierenden Eigenschaften von Luft für eine sehr gute Wärmedämmung. Diese wird von keinem anderen Massivbaustoff übertroffen.

Vorteile und Nachteile von Porenbeton als Baumaterial

Vorteile Nachteile
Klimaeigenschaften Optik
Dämmung (!) Eventuelle chemische Zusätze
Gewicht und Verarbeitbarkeit Schallschutz
Tragkraft Feuchtigkeitsaufnahme

Hausbau mit Leichtbaustein

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Auch bei Porenbeton handelt es sich grundsätzlich um Leichtbausteine. Es gibt aber noch andere Varianten von leichten und gut handhabbaren Steinen für den Massivbau: Die am weitesten verbreitet Alternative sind Bimssteine mit einem Dämmkern. Diese haben ähnliche Eigenschaften wie Porenbeton. Wobei letzterer in Sachen Dämmung aber immer noch leicht vorne liegt. Dafür ist der Bimsstein hinsichtlich des Schallschutzes etwas besser.

Vorteile und Nachteile von Leichtbaustein als Baumaterial

Vorteile Nachteile
Klimaeigenschaften Optik
Dämmung (!) Eventuelle chemische Zusätze
Gewicht und Verarbeitbarkeit Schallschutz
Tragkraft Feuchtigkeitsaufnahme
Preis
Schallschutz

Wärmedämmung: Die optimale Dämmwirkung beim Massivhaus

Schon die Basisbaustoffe beim Massivbau haben sehr gute isolierende Eigenschaften – seien es Ziegel, Kalksteine, Porenbeton oder Bimsstein. Mit jedem der Materialien bekommst Du eine optimale Ausgangssituation für eine vorteilhafte Dämmwirkung.

Darüber hinaus spielt auch der Einsatz der unterschiedlichen Steine bzw. deren Aufstellung eine wichtige Rolle. So isoliert die Luftschicht eines zweischaligen Mauerwerks zusätzlich. Des Weiteren wird in diesen Raum bei Neubauten häufig eine spezielle Hohlwanddämmung eingebracht.

Weiterhin sollte in einem Massivhaus natürlich an zahlreichen anderen Stellen auf eine Optimierung der Dämmwirkung hingearbeitet werden: Beginnend bei der Dachdämmung mit Mineralwolle über spezifische Dampfbremsen bis hin zur umfassenden Fassadendämmung bestehen enorm viele Notwendigkeiten und Optionen.

Schalldämmung: Schallschutz beim Massivhaus

Wenn Du Dich für den Porenbetonstein entscheidest, profitierst Du vor allem von einer sehr guten Dämmwirkung. Bei Ziegeln ist der hohe Werterhalt oft entscheidend und Kalkstein kann vergleichsweise preiswert eingekauft werden. Mit den unterschiedlichen Vorteilen und Isolationsvoraussetzungen der einzelnen Steine gehen gleichzeitig gewisse Schallschutzbedingungen einher.

So musst Du, wenn Du Porenbeton verwendest, durch dessen „luftig leichte“ Eigenschaften immer Abstriche beim Schallschutz machen. Das gilt nicht für Ziegel oder Kalksandstein. Letzterer ist besonders massiv, schwer und kann sauber vermauert werden. Das schafft ideale Bedingungen für eine erstklassige Schallbremse.

Der Leichtbaustein bietet ein gutes Mittel. Denn er verbindet die Eigenschaften mehrerer Materialien miteinander. Außen besteht der Stein aus einer Kombination aus Zement und Bims. Im Inneren befindet sich ein spezieller Dämmkern. Der Schallschutz ist damit weniger gut als bei Ziegel und Kalkstein, aber besser als beim Porenbeton.

Bauzeit: Wie lange dauert die Bauzeit beim Massivhaus?

Die Bauzeit ist der Faktor, bei dem viele Interessierte besonders ins Grübeln kommen, wenn sie sich für oder gegen die Massivbauweise entscheiden müssen. Vielleicht auch bei Dir?

Zum einen möchtest Du natürlich möglichst schnell in Deinem neuen Eigenheim wohnen können. Zum anderen spielt bei der Bauzeit aber fast immer auch das Geld eine wichtige Rolle. Der alte Spruch „Zeit ist Geld“ trifft hier insofern voll zu, da viele Neubauten über einen Kredit finanziert werden, dessen Guthaben nicht ewig kostenfrei bereitgestellt wird.

So kommt es bei einem langwierigen Bauvorhaben durchaus häufig vor, dass Bauherren aus der tilgungsfreien Zeit rutschen und ihren Kredit bereits abbezahlen müssen, bevor sie in ihrem Haus wohnen. Weiterhin kann der Ablauf der bereitstellungsfreien Zeit zum Problem werden: Dauert es sehr lange, fallen dann zusätzliche Abgaben dafür an, dass die Bank das Geld für das Bauvorhaben zur Verfügung hält. Das alles kann zu einer enormen finanziellen Belastung führen.

Damit Du gleich weißt, mit welchen Zeiten Du rechnen musst, hier eine schnelle Übersicht mit Durchschnittszeiten der einzelnen Bauabschnitte beim Massivbau:

  Bauzeit
Bauplanung 6 Monate
Baugenehmigung 6 Monate
Keller / Bodenplatte 1 Monat
Rohbauphase 4 Monate
Innenausbau 2 Monate

Kosten: Wie viel kostet ein Massivhaus?

Ein Massivbau ist vergleichsweise kostenintensiv. Es kommt dabei jedoch immer darauf an, welche Gebäudegröße gewählt wird, welcher Haustyp gewünscht ist, wie die Dachform ausfallen soll, welche Ausbaustufe es sein soll, wie energieeffizient das Haus wird und wo dessen Standort liegt. Die wichtigsten Kosten haben wir im Folgenden für Dich aufgeschlüsselt.

Mit welchen Gebäudekosten musst Du rechnen?

Alleine für das Wohngebäude, also ohne Fundament, Keller oder Außenanlagen, musst Du bei der Massivbauweise einen Preis von rund 2.500 Euro je Quadratmeter rechnen. Ein durchschnittliches Haus mit 130 Quadratmetern kostet somit heute ungefähr 325.000 Euro.

Welche weiteren Kosten können anfallen?

Natürlich brauchst Du mehr als nur das eigentliche Haus. Dieses muss auf einem Grundstück stehen, sollte angemessen ausgebaut sein und bedarf zumindest grundsätzlicher Außenanlagen, sprich Hofbereich und Zugänge.

Was für all das aufgewendet werden muss, hängt einmal mehr vom Umfang der jeweiligen Kostenpunkte ab. Im Schnitt sind hier rund 150.000 Euro obendrauf zu rechnen. Soll auch ein Keller errichtet werden, kommen noch einmal ca. 40.000 Euro hinzu.

Kostenbeispiel Massivhaus

Nachfolgend haben wir eine Übersicht für Dich, anhand der Du die typischen Kosten für den Bau eines kleinen bis mittleren Massivbaus nachvollziehen kannst. Das Grundstück und die Außenanlagen sind hier nicht inbegriffen.

Bereich Leistung Anteil am Gesamtpreis in %
Rohbau Baugenehmigung 2-10
Baugrunduntersuchung / Erdarbeiten 3-10
Kellersohle, Kellerwände, Kellerdecke / alternativ: Bodenplatte 11-20/5-20
Mauerwerk Erdgeschoss ohne Verbledung 4-20
Erdgeschossdecke 2-15
Ober- und Dachgeschosswände 4-9
Dachstuhl 7-20
Dacheindeckung 5-15
(Roh-) Ausbau Rohmontage Trockenbau 2-7
Fenster und Fenstertüren 4-20
Rohinstallation Haustechnik (Elektro, Sanitär, Heizung) 5-17
Innenputz 2-15
Estricharbeiten 3-12
Fassade Außenputz / Wärmedämmung der Außenwände 3-15
(Fein-) Ausbau Fliesenarbeiten 1-11
Innentreppe (sofern nicht Rohbau) 1-2
Fertigstellung der Elektroinstallation 1-6
Sanitärobjekte 1-5
Heiungsfertigstellung/ -inbetriebnahme 1-5
Innentüren 1-6
Allgemein Schlusszahlung nach vollständiger Fertigstellung 1-10

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