Holzbau – Stylisch & nachhaltig
Welche Vor- und Nachteile hat ein Holzhaus? Welche Materialien werden bei der Holzbauweise eingesetzt und wie gestalten sich die Kosten? Wir bieten Dir alle Informationen rund um den Holzbau!
Ein Holzhaus ist grundsätzlich ein Gebäude, das zum Großteil aus Holz besteht. Hier gibt es allerdings verschiedene Bauweisen, die zu einem spezifischen Erscheinungsbild führen.
Der echte Holzbau ist nicht besonders weit verbreitet. Dadurch hat er eine gewisse Exklusivität inne. Dabei sind Holzhäuser durchaus praktisch. Sie überzeugen mit guten Dämmwerten, einem gesunden Klima und sind in ihrer pursten Form sehr umweltfreundlich. Dennoch können sie gerade auf lange Sicht – ähnlich wie das Fertighaus – nicht ganz mit dem Massivbau mithalten. Der nachfolgende Vergleich macht es deutlich.
Tabellenwerte: 5 = vorteilhaft, 1 = unvorteilhaft
Massivhaus | Holzhaus | |
Kosten | 2 | 3 |
Individualität | 5 | 3 |
Raumklima | 4 | 5 |
Wärmedämmung | 5 | 4 |
Beständigkeit | 5 | 4 |
Werterhalt | 5 | 3 |
Gesamt | 26 | 22 |
Holzhäuser sind tatsächlich viel mehr als Bauten für umweltbewusste Menschen oder solche, die sich ein Eigenheim wünschen, das nicht jeder hat. Sie haben auch ganz allgemeinpraktische Vorzüge.
Der größte Vorteil liegt sicher in ihrer schnellen Bauzeit und in der holztypischen Wohngesundheit. Die besonderen Nachteile sind im großen Pflegeaufwand und im recht geringen Werterhalt zu sehen.
Holzhäuser sind in verschiedenen Bauweisen und in unterschiedlichen Haustypen zu errichten. Dabei punkten sie mit einer relativ kurzen Bauzeit, die daraus resultiert, dass die unterschiedlichen Holzbauweisen im Allgemeinen auf vorgefertigten oder vorkonfigurierten Bauteilen gründen.
Weiterhin verfügen Holzbauten über eine natürlich gute Wärmedämmung. Das Raumklima wird in solchen Häusern durch die gute Feuchteregulierung von Holz stets angenehm gehalten. Setzt man ausschließlich auf Holz, bekommen Allergiker und Asthmatiker beste Voraussetzungen.
Nicht zuletzt sind Holzhäuser umwelt- und klimafreundlich, denn Holz ist nachwachsend.
Die Vorteile auf einen Blick:
Die soeben geschilderten Vorteile sind fraglos sehr gewichtig. Leider haben Holzhäuser aber auch ähnlich massive Nachteile.
Vor allem die Tatsache, dass Holz, wenn es der Witterung ausgesetzt ist, trotz Lacken oder Lasuren langfristig viel stärker leidet als Ziegel, Kalksteine oder andere Massivbaustoffe, sollte hier bedacht werden. Ein Holzbau muss in recht kurzen Abständen sachgemäße Pflege bekommen, damit er nicht an kritischen Stellen verwittert.
Diese Schwäche macht sich auch im Wiederverkaufswert bemerkbar. Selbst relativ neue, hochwertige Holzhäuser erzielen so gut wie nie die Wiederverkaufspreise von gleichwertigen Pendants in Massivbauweise. Käufer haben erhöhte Sorge, kurz- oder langfristig erhebliche Probleme mit einem Holzhaus zu bekommen.
Die Nachteile auf einen Blick:
Aus welchen Holzsorten ein Holzbau errichtet werden darf, hängt primär davon ab, wo das Holz eingesetzt wird. Bei tragenden Bauteilen eigenen sich laut DIN 1052 ausschließlich Nadelhölzer und Laubhölzer. Typischerweise werden Fichte, Tanne oder Kiefer verwendet. Bei Eiche, Buche oder Teak ist mit stark erhöhten Preisen zu rechnen.
Dabei wird streng darauf geachtet, dass Astlöcher, Schwindrisse und die Abstände von Jahresringen nur spezifische Maximalgrößen aufweisen. Auch die Feuchtigkeit darf bestimmte Werte nicht überschreiten.
Einer der großen Vorzüge des Werkstoffs Holz liegt in seinen natürlicherweise guten Dämmeigenschaften.
Wer eine Blockhütte aus ganzen Baumstämmen oder ein ähnlich massives Haus errichtet, muss für die Dämmung nicht viel mehr tun, als die Ritzen mit Isolierung zu füllen. Alleine die großen Durchmesser sorgen für eine gute Dämmwirkung.
Hierzulande sind Holzhäuser aber meistens aus mehrschaligen Holzkonstruktionen zusammengesetzt. Dämmung ist in diesem Fall innerhalb der Trageholzkonstruktion einzubringen.
Um voll von den positiven klimatischen Eigenschaften des Holzes profitieren zu können, sollte bei den Dämmstoffen ebenfalls auf natürliches Material, wie beispielsweise Holzwolle, Kork, Hanf, Flachs oder Zellulose, gesetzt werden. Leider sind diese Dämmstoffe im Vergleich zu herkömmlichen Alternativen weniger beständig.
In puncto Schallschutz bei Holzhäusern gilt das Folgende: Je dicker die Stämme oder je mehrlagiger die Wandkonstruktionen bzw. je größer die Dämmwirkung ist, desto weniger Schall dringt durch.
Unter den richtigen Voraussetzungen kann ein Holzbau durchaus einen gleichwertigen Schallschutz bieten wie ein Massivhaus. Dann müssen Bauherren aber auch ähnlich viel Geld in die Hand nehmen und können kaum auf natürliche Dämmstoffe setzen.
Holz ist ein relativ leichter und einfach zu bearbeitender Baustoff. Das führt dazu, dass für Holzhäuser normalerweise weniger massive Fundamente benötigt werden. Zudem ist die Fertigung der Hauselemente recht schnell erledigt.
Viele Holzbauten gründen zudem auf dem Fertighausprinzip. Das führt dazu, dass die Holzbauweise – ähnlich wie die Fertigbauweise – mit Bauzeiten von rund 38 Wochen auskommen kann.
Bauzeit | |
Bauplanung + Baugenehmigung | 24 Wochen |
Keller / Bodenplatte | 4 - 8 Wochen |
Rohbauphase | 4 Wochen |
Innenausbau | 4 Wochen |
Insgesamt | ca. 38 Wochen |
Die Budgetplanung richtet sich beim Holzbau nach praktisch identischen Faktoren wie beim Massivhaus oder Fertighaus: Entscheidend sind vor allem die Gebäudegröße, der Haustyp, die Dachkonstruktion und die Ausbaustufe.
Wenn Du ein Holzhaus bauen möchtest, solltest Du als Anhaltspunkt mit einer Summe von ca. 2.200 Euro pro Quadratmeter rechnen. Je individueller und je ökologischer, desto teurer wird es normalerweise.
Der eben genannte Richtwert bezieht sich tatsächlich nur auf das Haus an sich. Das Grundstück, die Bodenplatte und die Außenanlagen sind extra zu kalkulieren. Je nach Umfang musst Du hier noch einmal 150.000 bis (mit Keller) 180.000 Euro rechnen.
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